Pech bei Navarra-Test: Unfall und komplizierter Ellbogenbruch

Von fabiankoenig

Ein offizieller zweitägiger Test am vergangenen Mittwoch und Donnerstag auf dem Circuito de Navarra als Vorbereitung für die nächste Station der Spanischen Meisterschaft an diesem Wochenende, endete für Jan Bühn nach nur einem halben Tag abrupt.

 

Der 23-jährige Kronauer war unschuldig in einem Unfall verwickelt worden, als er von einem Konkurrent abgeschossen wurde. Bühn erlitt dabei einen komplizierten Bruch des rechten Ellbogens. Die schwere Verletzung wurde noch am Mittwochabend in der Clinica Universidad de Navarra in Pamplona operiert. Nach zwei Tagen Krankenhausaufenthalt in Spanien konnte Bühn die Heimreise antreten. Erst nach einer dreiwöchigen absoluten Ruhepause wird er voraussichtlich mit Therapien beginnen können. Dennoch liebäugelt der ehrgeizige Athlet allerdings bereits mit einem Comeback bei den letzten Meisterschaftsrennen im November.

#45 Jan BÜHN (H43Team Blumag, AJR), CEV-Rang 12 – 18 Punkte:

“Abgesehen davon, dass ich die Strecke bis dahin noch nicht kannte, wäre der zweitägige Test in Navarra schon wegen der langen Sommerpause enorm wichtig für mich gewesen. Jedenfalls konnte ich mich in den ersten zwei Turns gut auf die Piste einschießen. Jedoch bereits in meinem dritten Run am Mittwochvormittag passierte der Unfall. Ich war zusammen in einer Gruppe mit Steven (Odendaal) und Bastien (Chessaux) auf der Piste unterwegs. Vor uns hatte sich Miroslav Popov einmal verbremst und wir sind an ihm vorbeigegangen. Am Ende der Gegengerade habe ich mich an Bastien vorbeigebremst und die darauffolgende langgezogene Rechts normal eingelenkt. Ich war schon in voller Schräglage, als ich von hinten einen heftigen Schlag bekam. Es ging alles schnell, ich habe dabei nur Popov’s Motorrad herumfliegen gesehen. Die erste Untersuchung im Streckenspital verlief beinahe lächerlich. Obwohl es eigentlich offensichtlich war, dass es sich um einen offenen Bruch handelte, dachte die dortige Ärztecrew daran die Wunde nur zu nähen und das wär’s gewesen mit der Prellung. Als allerdings als das Ellbogengelenk immer mehr anschwoll, wurde ich umgehend ins Krankenhaus nach Pamplona geschickt. Wegen der Infektionsgefahr musste ich dort noch am Mittwochabend operiert werden. Der Bruch ist sehr kompliziert und musste mit Drähten und Schrauben fixiert werden. Die anderen Blessuren nach so einem Abflug sind relativ harmlos. Viel mehr schmerzt die Tatsache, dass die Saison vorerst zu Ende ist. Mein rechter Arm hat jetzt drei Wochen absolute Ruhepause. Erst dann wird man sehen, wann und auf welche Art und Weise eine Therapie gestartet werden kann. Ich werde natürlich nichts unversucht lassen, um bei den letzten zwei Rennen wieder einsatzfähig zu sein. Zum Glück folgt nach Navarra erneut eine zweimonatige Pause. Trotzdem ist es mehr als ärgerlich, dass ich an diesem Wochenende nicht starten kann. Die Piste in Navarra hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Das Rennen dort zu verpassen, tut mehr weh als die Prellungen am ganzen Körper. Am Wochenende vor dem Test habe ich mit dem Team Aprilia Grebenstein beim 8-Stunden-Rennen in Oschersleben teilgenommen. Das Ganze kam kurzfristig zustande und es war abgesehen von einem willkommenen Abschluss der elendslangen Sommerpause auch eine gute Vorbereitung. Aber jetzt geht das Warten auf den nächsten Einsatz wieder von vorne los. Ich hoffe, dass ich schnellstens mit der Reha beginnen kann. Die finalen Saisonrennen will ich unbedingt fahren.“