Außer Spesen nichts gewesen

Von fabiankoenig

Motorradrennfahrer Jan Bühn bestritt am Wochenende das Finale zur Spanischen Motorradmeisterschaft (CEV) in Jerez de la Frontera. Der 22-jährige Kronauer erhielt von Teamchef Mike Strobel vom MS Factory Racing Team eine Einladung im Finale das IAMT-Rennmotorrad in der Moto2-Klasse einzusetzen. Auf der 4,423 km langen Rennstrecke in Andalusien/Spanien nahm Jan Bühn bereits im Oktober auf seiner Yamaha 600 ccm beim Superstock 600-EM Rennen teil und holte sich mit dem 13. Rang drei EM-Punkte.

Beim ersten Zeittraining am frühen Samstagmorgen drehte Jan Bühn auf der IAMT-Rennmaschine elf Runden und erreichte mit einem Rückstand von 4,232 Sekunden den 14. Rang von 36 Startern. Für das zweite Training nahm das Team einige Veränderungen vor, doch der Schaltautomat funktionierte nicht richtig und dadurch kam Jan nach nur vier Runden zu Sturz, blieb aber unverletzt. Da das Wetter am Nachmittag besser wurde verbesserten sich alle Piloten. Jan fiel mit seiner Rundenzeit vom Morgen auf den 24. Startplatz zurück. Auch sein IAMT-Teamkollege Lukas Trautmann aus Österreich war am Nachmittag schneller und verbesserte sich vom 19. Rang auf den 15. Startplatz.

Für das Rennen hatte sich Jan einiges vorgenommen, doch die Probleme mit dem Schaltautomaten waren immer noch vorhanden und da die Gänge rausgesprungen sind wurde er auch von einigen Fahrern überholt. Nach neun Runden fuhr Jan in die Box und gab auf. „Gleich nach dem Start sind die Gänge rausgesprungen, ich bin dann noch weitergefahren, aber der Schaltautomat hat nicht richtig funktioniert. Das Motorrad war nicht fahrbar, wir hatten auch bei dem Test letzter Woche in Aragon nur einen Satz mit von Michelin-Reifen bekommen, die hier in der spanischen Meisterschaft gefahren werden. Bei uns in der IDM fahren wir mit Pirelli-Reifen. Das Motorrad war nicht richtig abgestimmt und vor jeder Kurve ist beim Anbremsen das Vorderrad gesprungen. Schade, ich war so motiviert und hatte mir mehr versprochen. Die Spanische Meisterschaft ist aber toll, die Starterfelder sind voll, es kommen viele Zuschauer und die Rennen werden live im Fernsehen übertragen. Mein Teamchef Georg Räth und mein Betreuer Peter Preussler waren auch ganz begeistert und wir würden gerne im nächsten Jahr bei allen Rennen an Start gehen. Dafür müssen wir aber noch Sponsorengelder auftreiben, es wäre toll, wenn es klappen würde. Die Moto2-Motorräder sind richtige Rennmaschinen und werden auch in der Motorrad-WM eingesetzt. Stefan Bradl aus Zahling ist mit einer Kalex-Rennmaschine 2011 Weltmeister in der Moto2-Klasse geworden“, meinte der Kronauer.

Das Rennen über 17 Runden (Gesamtdistanz 75,191 km) gewann der Spanier Alex Marinelarena knapp mit nur 0,869 Sekunden vor Hafizh Syahrin (Malaysia) und dem Argentinier Sebastian Porto (alle auf Kalex). Lukas Trautmann, der IAMT-Teamkollege von Jan Bühn, belegte mit 41,675 Sekunden Rückstand den elften Rang.

Jan Bühn stand in diesem Jahr fünfmal auf dem Podest und belegte als zweitbester Deutscher Fahrer den fünften Platz im Endklassement der Internationalen Deutschen Motorradstraßenmeisterschaft (IDM) in der Supersport-Klasse.

Text : Michael Sonnick, Dieselweg 5, 67117 Limburgerhof